LINJAL Kennzahlenkatalog

Investitionsindex

Name

Investitionsindex
investment index

Bereich
Betrieb
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Investitionsindex gibt das Verhältnis der jetzigen oder geplanten Investitionen zu einer Basis (z.B. Investitionen des letzten Jahres, durchschnittliche Investitionen der letzten 5 Jahre) an

Formel

\text {Investitionsindex} = \frac {\text{Investitionskosten}}{ \text{Basiswert der Investitionskosten}}

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Stark abhängig von den Investitionen

Varianten

 

Beispiel

Ein Unternehmen hat in den letzten 5 Jahren durchschnittlich 10.000 Euro jährlich investiert. Dieses Jahr betragen die Investitionen 12.000 Euro

Investitionsindex=12.000 EUR /10.000 EUR=1,2

Typische Werte

Bei einem Inverstitionsindex = 1 liegt in der Regel ein Re-invest vor. D.h. es werden nur Investitionen getätigt um die jetzige Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Bei einem Investitionsindex größer oder kleiner als 1, sollte ein Vergleich mit der Wachtumsqoute oder den erforderlichen Innovationen erfolgen.

Anwendung
Fachlich

Vorbereitung auf zukünftige Aufgaben, Geschäfte

Organisatorisch
Finanzmanagement
  • Investition

Kreditorenlaufzeit

Name

Kreditorenlaufzeit

Bereich
Finanzen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Mithilfe der Kreditorenlaufzeit wird der Zeitraum ermittelt, der zwischen dem Rechnungseingang und der Bezahlung liegt. Die Kreditorenlaufzeit kann auch als „Lieferantenziel“ bezeichnet werden. Sie gibt somit Auskunft über die Zahlungsgeschwindigkeiten eines Unternehmens von Lieferantenverbindlichkeiten. Die Kennzahl ist am aussagekräftigsten, wenn man die durchschnittlichen Verbindlichkeiten und den Materialaufwand (Roh., Hilfs- und Betriebsstoffe + bezogene Leistung) der letzten 12 Monate betrachtet. Die Kreditorenlaufzeit sollte größer als die Debitorenlaufzeit sein.

Bei einer niedrigen Kreditorenlaufzeit ist zu prüfen, ob diese durch Ausnutzung von Skonti für frühe Bezahlung zu Stande gekommen ist oder ob andere Gründe dafür verantwortlich sind (z.B. Marktmacht des Lieferanten). Eine hohe Kreditorenlaufzeit kann auf Liquiditätsprobleme hindeuten.

Formel

\text {Laufzeit in Tagen} = \frac {\text{durchschnittliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen}}{ \text{Materialaufwand}}360

Häufigkeit

Jährlich

Abgrenzung
Varianten
bezogen auf:
Finanzen
Perioden
Beispiel

Ein Unternehmen hat im Jahr durchschnittlich 1,4 Millionen € Verbindlichkeiten und 12 Millionen € Materialaufwandskosten. Der Vorstand möchte wissen, wie lang die durchschnittliche Zahlungsperiode für die anfallenden Rechnungen ist.

\text {Laufzeit in Tagen} = \frac {\text{1,4 Millionen Euro}}{ \text{12 Millionen Euro}}360=42

Typische Werte

30 bis 60 Tage

Anwendung
Fachlich
  • Indikator für Zahlungsverhalten
  • Kennzahl für Finanzen
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung

Debitorenlaufzeit

Name

Debitorenlaufzeit

Bereich
Finanzen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Debitorenlaufzeit wird aus dem durchschnittlichen Forderungsbestand und dem Zeitraum ermittelt, der zwischen einer Rechnungserstellung und dem Zahlungseingang liegt. Die Kennzahl bestimmt somit, die durchschnittliche Dauer, bis die Debitoren (Kunden) ihre Rechnung bezahlen. Die Debitorenlaufzeit hat Einfluss auf die Liquidität eines Unternehmens, d.h. je später eine Rechnung bezahlt wird, desto später wächst die Liquidität, deswegen sollte die Debitorenlaufzeit so kurz wie möglich gehalten werden.

Formel

\text {Laufzeit in Tagen} = \frac {\text{durschnittliche Forderungen}}{ \text{Umsatzerlöse + MwSt.}}360

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung
Varianten
bezogen auf:
Finanzen
Perioden
Beispiel

Ein Unternehmen hat einen durschnittlichen Jahresumsatz von 6 Millionen Euro, davon entsprechen 1 Millionen Euro den durchschnittlichen Forderungen. Die Mehrwertsteuer beträgt 19%.

Die durchschnittliche Laufzeit beträgt 50 Tage.

Typische Werte

< 30 Tage

Anwendung
Fachlich
  • Indikator für Kundenverhalten
  • Indikator für Zahlungsverhalten
  • Kennzahl für Finanzen
Organisatorisch
Finanzmanagement
Vertrieb
  • Führung

Stichprobenumfang

Name

Stichprobenumfang

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Zur Sicherstellung einer ausreichenden Qualität werden in der Regel Stichproben der Erzeugnisse gezogen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, müssen genügend Stichproben gemessen werden. Je höher die Qualitätsanforderungen sind, desto mehr Stichproben sind notwendig. Die dafür benötigte Anzahl an Proben wird mit Hilfe des Stichprobenumfangs bestimmt. Dabei wird angenommen, dass die Qualitätsausprägungen standardnormalverteilt sind. Zur Berechnung des Stichprobenumfangs wählt man eine Fehlerspanne (Fehlertoleranzintervall) und ein Konfidenzniveau. Die Fehlerspanne gibt dabei an, welche Abweichung vom gewünschten Wert noch vertretbar ist. Das Konfidenzniveau bestimmt, wieviel Prozent der gesamten Produktionsmenge innerhalb dieses Akzeptanzintervalls liegen sollte.
Mit Hilfe des Ergebnisses lässt sich dann bestimmen, in welchem Umfang Stichproben innerhalb eines Prüfungs- oder Auswertungsprozesses gezogen und gemessen werden müssen, damit das avisierte Qualitätsniveau erreicht wird.

Formel

\text {n} \ge  \frac {\sigma^{2} z^{2}_{1-\frac{\alpha}{2}}}{ e^{2}}
\sigma = \text{Standardabweichung}
z = \text{z-Wert aus Wahrscheinlichkeitstafel}
\alpha = \text{Konfidenzniveau}
e= \text{Fehlerspanne}

 

Häufigkeit

Wird im Rahmen des Qualitätsdesigns bei der Initialisierung einer neuen Produktion bestimmt.

Abgrenzung

Stichprobenentnahmeintervall

Varianten

 

Beispiel

Bei einer Fehlerspanne von 30, einem Konfidenzniveau von 90% und einer Standardabweichung von 68,8 erhält man:

\text {n} \ge  \frac {\text{68,8² * 1,645²}}{ \text{30²}} = 14,23

Der Stichprobenumfang muss mindestens 15 betragen, um die Vorgaben an das Konfidenzniveau bezüglich Sicherheit und Genauigkeit einzuhalten.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich
  • Maßzahl für die Effizienz während Arbeits- und Produktionsprozessen
  • Indikator für die Qualität der Produkte oder Diestleistungen
Organisatorisch
Qualitätsmanagement
  • Führung
Vertrieb

Cost per Action (CPA)

Name

Cost per Action (CPA)

Kosten pro Handlung

Bereich
Marketing
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Cost per Action Kennzahl setzt die Kosten einer Werbekampagne beziehungsweise Werbenanzeigen in Relation zu den ausgelösten Reaktionen (Conversions). Man kann diese Reaktionen vielfältig definieren, die häufigsten sind jedoch ein Kauf, eine Anfrage an das Unternehmen oder der simple Besuch einer Website.
Die Kennzahl wird auch als Basis für Abrechnungsmodelle verwendet, in diesem Fall bietet sie eine sichere und äußerts aussagekräftige Übersicht über die Kosten einer Werbeaktion. Grundsätzlich wird cost per action berechnet, indem die Summe der Kosten durch die Anzahl der Conversions dividiert wird.

Formel

\text {Cost per Action} = \frac {\text{Summe der Kosten}}{ \text{Anzahl der Konversionen}}

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung
Varianten

 

Beispiel

Ein Unternehmen investiert 2.500€ in eine Werbekampagne, um mehr Aufträge zu generieren, ingesamt haben sie in dem letzten Monat dadurch 165 Aufträge bekommen.

2500€/ 165 Aufträge = 15,15 €

somit zahlt das Unternehmen ca. 15,15€ pro erfolgreichen Auftrag

Typische Werte

Variation durch Medium, Produkt und gewünschte Aktion

Anwendung
Fachlich
  • Maßzahl für die Effizienz von Marketing und Vertrieb
  • Steuerung von Marketingmaßnahmen
  • Steuerung von Vertriebsmaßnahmen
Organisatorisch
Marketing
  • Marketingleitung

Projekteffizienz

Name

Projekteffizienz

Bereich
Projekte
  • Projektmanagement
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Projekteffizienz beschreibt den Umsatzfaktor den ein Projekt hat. Die Kennzahl eignet sich besonders gut, um zwei oder mehrere Projekte miteinander zu vergleichen. Man berechnet die Projekteffizienz aus dem Umsatz des Projekts und den anfallenden Kosten.

Formel

\text {Projekteffizienz} = \frac {\text{Umsatz des Projekts}}{ \text{Kosten des Projekts}}

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten
bezogen auf:
Projekte
Finanzen
Beispiel

Ein Unternehmen hat aktuell zwei Projekte, will sich jedoch für eins entscheiden, um den größt möglichen Umsatz zu generieren. Projekt 1 hat einen Umsatz von 350.000€, sowie 55.000€ Kosten (45.000€ Personalkosten, 10.000€ Materialkosten/sonstige Kosten). Projekt 2 hat einen Umsatz von 465.000€ und 36.000€ Kosten.

Projekt 1: 350.000€ : 55.000€ = 6,4

Projekt 2: 465.000€ : 36.000€ = 12,9

Somit ist das Projekt 2 umsatzstärker und effizienter, da der Endwert größer ist.

Typische Werte

Die Größen hängen von den Kosten und dem Umsatz eines Projekts ab

Anwendung
Fachlich
  • Indikator für Effizienz eines Projekts
  • Indikator für Kostenaufwendung
Organisatorisch
Finanzmanagement
Projekt
  • Projektcontrolling

Meldebestand

Name

Meldebestand

Bereich
Logistik
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Meldebestand dient zur Optimierung der Lagerbestellmenge. Die Kennzahl wird aus dem durchschnittlichen Tagesverbrauch, der zu erwartenden Lieferzeit sowie eines bestimmten Mindestbestands berechnet. Ziel des Meldebestands ist es, dass der Mindestbestand bis zu den neuen Lieferungen nicht unterschritten wird und die Produktion ungestört weiterlaufen kann. Des Weiteren soll beim Erreichen des Meldebestands automatisch eine Lieferung für das gewünschte Produkt aufgesetzt werden.

Formel

Meldebestand = täglicher Verbrauch x Lieferzeit + Mindestbestand

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Mindestbestand
Höchstbestand

Varianten

Die Größen hängen immer von dem Mindestbestand, der Lieferzeit und dem täglichen Verbrauch ab.

Beispiel

Eine Druckstraße verbraucht im Monat ungefähr 210.000 Blätter und sie haben einen Mindestbestand von 40.000. Der Lieferant kommt alle 7 Tage und bringt neue Ware. Sie haben einen täglichen Verbrauch von 10.500 Blättern.

10.500 x 7 + 40.000 = 113.500

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Steuerung von Lagerbeständen

Organisatorisch
Lager und Logistik

EBITDA

Name

EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Ab­schrei­bungen)
EBITDA (Earnings before interest, tax, depreciation and amortization)

Bereich
Finanzen
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterieller Vermögensgegenstände) ist ein operatives Ergebnis und zeigt die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens, d.h. die Kennzahl prüft den Erfolg der wirtschaftlichen Aktivitäten, um diese zu interpretieren und optimieren. EBITDA wird durch das Herausrechnen diverser GuV-Positionen berechnet und ist somit nur bedingt aussagekräftig. Sie wird häufig von börsenorientierten Unternehmen genutzt, um entweder eine Berichterstattung zu erstellen oder einen Vergleich zur Konkurrenz visualisieren. Das Ergebnis wird frei von Zinsen, Steuern und Abschreibungen betrachtet.
EBITDA eignet sich also besonders für den internationalen Performancevergleich unter Ausschluss von regionalen und Goodwillfaktoren (Steuern, Abschreibungsstrategien,…).

Formel

EBIT + Abschreibungen auf das Anlagevermögen – Zuschreibungen zum Sachvermögen = EBITDA

Häufigkeit

Jährlich

Abgrenzung
Varianten
bezogen auf:
Unternehmensbereiche
Perioden
Beispiel

Ein Unternehmen hat einen Jahresüberschuss von 1,2 Mio. und möchte daraus ihren EBITDA berechnen. Ihr EBIT beträgt 69.000€.
Dazu haben sie Abschreibungen auf Anlagevermögen in Höhe von 15.000€, jedoch keine Zuschreibungen zum Sachvermögen.

EBIT + Abschreibungen auf das Anlagevermögen – Zuschreibungen zum Sachvermögen

(EBIT) 69.000€ + 15.000€ – 0€ = 84.000€

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich
  • Kennzahl für Branchenvergleich
  • Indikator für die Finanzierungskraft aus der betrieblichen Tätigkeit
  • Indikator für die Kreditwürdigkeit
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung

Kundenstruktur

Name

Kundenstruktur
customer structure

Bereich
Marketing
Vertrieb
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Kundenstruktur zeigt den prozentualen Anteil der Kunden (mit einer Eigenschaft) zur Gesamtanzahl aller Kunden auf. Die „Eigenschaft“ lässt sich einteilen in geographische, demographische, soziographische und psychographische Merkmale. Zusätzlich zu der Kennzahl ist es von Vorteil das Informationsverhalten, Kaufverhalten und Verwendungsverhalten der Kunden zu betrachten. Bei Unternehmen mit einem großen Kundenstamm ist es von großem Nutzen, einen Vergleich zu ihren umsatzstärksten Kunden vorzunehmen. Da diese erheblich vom typischen Kunden abweichen könnte.

Formel

\text {Kundenstruktur} = \frac {\text{Kunden mit „Eigenschaft``}}{ \text{Gesamtzahl der Kunden}}100\%

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung
Varianten

Je nach Eigenschaft

Beispiel

Ein Modegeschäft vertreibt Kleidung über das Internet und möchte die Kennzahl Kundenstruktur dazu nutzen, um zu prüfen, wie hoch die Käuferschaft der unter 30 Jährigen ist.

Kundenstruktur = 55 (< 30 Jahre) / 300 * 100 % = 18,33 %

Typische Werte

Die zu erwartende Größe hängt stark von den Zielen des Unternehmens ab.

Anwendung
Fachlich
  • Maßzahl für die Effizienz von Marketing und Vertrieb
  • Steuerung von Marketingmaßnahmen
  • Steuerung von Vertriebsmaßnahmen
Organisatorisch
Management
Marketing
Vertrieb

On Time in Full (OTIF)

Name

On Time in Full (OTIF)

Bereich
Vertrieb
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Der OTIF zeigt die Leistungsfähigkeit der Lieferkette auf einen Blick gehört zu einer wesentlichen Kennzahl für das Supply Chain Management. Die OTIF-Kennzahl besteht aus zwei Faktoren: Dem OT- und IF-Wert. Der OT-Wert (On-Time) berücksichtigt wie viele Aufträge zur richtigen Zeit an den Kunden ausgeliefert wurden. Hierbei können bei geringem Zeitverzug auch prozentuale Anteile berücksichtigt werden. Der zweite Teil ist der IF-Wert (In Full) und beschreibt den Anteil der Aufträge, der auf Anhieb in der gewünschten Menge und Qualität geliefert wurde. Teillieferungen können prozentual berücksichtigt werden.

Formel

\text {OTIF} = \frac {\text{Summe der pünktlichen und vollständigen Lieferungen}}{ \text{Gesamtzahl der Lieferungen}}100\%

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Hängt von den äußeren Bedingungen ab. Bei einer Just-in-Time Produktion sind geringe Abweichungen kritisch, während bei eine Produktion mit Zwischenlagern Abweichungen weniger kritisch sind.

Varianten

 

Der OTIF-Wert kann beliebig erweitert werden. z. B. mit der Rechnungsstellung.

 

Beispiel

Ein Zulieferer für die Automobil-Branche analysiert sein Supply Chain Management. Dabei prüft das Unternehmen die Lieferkette und kommt auf einen OTIF-Wert von 95%.

Typische Werte

Es sollten 100% angestrebt werden.

Anwendung
Fachlich
  • Maßzahl für die Liefertreue
  • Steuerung von Maßnahmen zur Prozessoptimierung
Organisatorisch
Management
Prozessmanagement