Liquidität 1. Grades

Name

Liquidität
cash ratio

Bereich
Finanzen
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Mit Hilfe der Liquidität 1. Grades lässt sich die Zahlungsfähigkeit eines Un­ternehmens bestimmen. Allgemein spricht man von einem liquiden Unter­nehmen, wenn es seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit und in voller Höhe nachkommen kann. Der Liquiditätsgrad stellt dar, inwieweit der Um­fang der kurzfristigen Verbindlichkeiten durch vorhandene Mittel gedeckt ist. Eine sichere Aussage zur Liquiditätsentwicklung eines Unternehmens lässt sich durch diese Kennzahl nicht treffen. Zukünftige Zahlungsströme, liquide Mittel sowie kurzfristige Verbindlichkeiten können sich seit dem Be­wertungsstichtag verändert haben.

Formel

\text {Liquidit\"at 1.Grades} = \frac {\text{fl\"ussige Mittel}}{\text{kurzfristige Verbindlichkeiten }}100\%

flüssige Mittel = Schecks, Bargeld, Bankguthaben und schnell in Liquidität umwandelbare Wertpapiere (Aktien)
kurzfristige Verbindlichkeiten = Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr + Steuerrückstellungen + sonstige Rückstellungen, Bank­kredite, Darlehen

Häufigkeit

Aus unternehmerischer Vorsicht heraus, muss die Liquidität stetig im Blick gehalten werden. Häufig wird im Rahmen der monatlichen Rechnungsläufe (Debitoren und Kreditoren) eine Überprüfung vorgenommen. Gerade bei Unternehmen mit stark volatilen Bewegungen ist jedoch eine Tagessicht wünschenswert.

Abgrenzung

Man unterscheidet nach zunehmender Fristigkeit zwischen Liquidität ers­ten, zweiten und dritten Grades. Der Liquiditätsgrad ist abhängig von den Eigenschaften der vorhandenen Vermögensobjekte, welche entweder leicht oder schwer in Geld umzuwandeln sind.

\text {Liquidit\"at 2.Grades} = \frac {\text{(fl\"ussige Mittel + Forderungen)}}{\text{kurzfristiges Fremdkapital }}100\%

\text {Liquidit\"at 3.Grades} = \frac {\text{(fl\"ussige Mittel + Forderungen + Vorr\"ate)}}{\text{kurzfristiges Fremdkapital }}100\%

Varianten
bezogen auf:
Unternehmensbereiche
Perioden
Beispiel

Ein Unternehmen hat aktuell 30.000 EUR als flüssige Mittel (Bargeld und Bankguthaben) zur Verfügung. Seine kurzfristigen Verbindlichkeiten (Ge­hälter, Miete, …) betragen 100.000 EUR. Damit ergibt sich für die

\text {Liquidit\"at 1.Grades} = \frac {\text{30.000}}{\text{100.000 }}100\% = 30\%

Typische Werte

Liegt der ermittelte Liquiditätsgrad bei 100%, könnte jede fällige kurzfristige Kreditschuld umgehend mit liquiden Mitteln bedient werden. In der Praxis liegt die Liquidität 1. Grades eher in einem Bereich von 10 bis 30%.

Anwendung
Fachlich
  • Hoher Liquiditätsgrad zeigt eine sichere Bedienung der kurz­fristigen Schulden
  • Aussage über Zahlungsfähigkeit ei­nes Unternehmens
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung