LINJAL Kennzahlenkatalog

Fehlerhäufigkeit

Name

Fehlerhäufigkeit Parts per Million (PPM)

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

PPM misst die Qualität aus Kundensicht, d. h., ein Teil wird als defekt gezählt, wenn mindestens ein Fehler vorhanden ist. Dabei ist egal, ob das gelieferte Teil einen oder mehrere Fehler hat, es wird als defekt gezählt. Bei nur einer Fehlermöglichkeit entspricht der DPMO-Wert dem ppm-Wert.

Formel

PPM = (Defekte Teile / Teile gesamt) x 1.000.000

Häufigkeit

je nach Bedarf, regulär einmal im Quartal oder Jahr

Abgrenzung

DPMO

Varianten

Die PPM-Vorgaben können je nach Einsatzbereich der Zukaufteile abweichen. In sicherheitskritischen Bereichen wird teilweise eine (meist unrealistische) PPM-Vorgabe von 0 gemacht.

Beispiel

Beispiel: Der Lieferant erhält eine PPM-Vorgabe von 1.000. Also darf von 1.000 gelieferten Teilen darf nur eines fehlerhaft sein.

Typische Werte

0 – 1  

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Qualität aus Kundensicht

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Markt-Preis-Risiko

Name

Markt-Preis-Risiko Valuue at Risk ( VaR )

Bereich
  • Führung
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Value-at-Risk (kurz: VaR) ist ein statistisches Risikomaß für das Marktpreisrisiko eines Wertpapierportfolios. Der Value at Risk ist die Verlusthöhe in € (oder einer anderen Währung), die mit einer vorgegebenen Vertrauenswahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau, z.B. 95 %) innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. 1 Tag) nicht überschritten wird.

Formel

VaR in Prozent = μ – z * σ ( μ = erwartete Rendite ; σ = Standardabweichung ; z = z-Wert des zugehörigen Konfidenzniveau

Häufigkeit

Banken und Versicherungen, die große Wertpapierportfolios haben, berechnen den Value at Risk üblicherweise täglich.

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Der Einfachheit halber bestehe das Wertpapierportfolio nur aus Aktien eines Unternehmens, z.B. 100.000 Aktien der A-AG mit einem Kurs von 50 €, d.h. der Gesamtwert ist 5 Mio. €. Angenommen, ein Jahr habe 240 Tage, an denen die Börse geöffnet ist und Kurse festgestellt werden (ohne Wochenenden und Feiertage) und an 12 Tagen (5 % der Tage) hat der Aktienbestand einen Kursverlust von mehr als 250.000 € erlitten, an den anderen 228 Tagen (95 % der Tage) lag der Kursverlust darunter oder es gab Kursgewinne. Daraus leitet man für den nächsten Tag ab, dass mit einer Vertrauenswahrscheinlichkeit von 95 % der Verlust nicht den Value-at-Risk von 250.000 € (5 % des Portfolios) übersteigen wird.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Marktpreisrisikos bei Wertpapierportfolios

Organisatorisch
  • Führung

KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)

Name

KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)   Price-Turnover-Ratio

Bereich
Finanzen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (kurz: KUV) ist eine von mehreren Kennzahlen, mit denen Anleger oder Analysten Aktien bewerten.
Es setzt die Börsenkapitalisierung (das ist der Kurs pro Aktie mal alle Aktien des Unternehmens) ins Verhältnis zum Umsatz des Unternehmens.

Formel

KUV = aktuelle Marktkapitalisierung / Jahresumsatz

Häufigkeit

einmal Jährlich

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Der Umsatz eines börsennotierten Unternehmens im Jahr 01 ist 1 Mrd. €. Der Kurs der Aktie am 31.12.01 ist 120 €, das Unternehmen hat (bzw. die Anleger halten) 10 Mio. Aktien. Dann ist die Börsenkapitalisierung 120 € je Aktie × 10.000.000 Aktien = 1,2 Mrd. € (dafür könnte man das gesamte Unternehmen kaufen). Das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist dann 1,2 Mrd. € / 1 Mrd. € = 1,2.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zum Verhältnis von Marktkapitalisierung vs. Umsatz

Organisatorisch
Anteilseigner

Book-To-Bill-Ratio

Name

Book-To-Bill-Ratio

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Kennzahl Book-to-Bill-Ratio gibt das Verhältnis von Auftragseingängen (Book: Auftragsbuch) zu Umsätzen (Bill: Rechnung) für einen bestimmten Zeitraum (z. B. ein Quartal) an.

Formel

Volumen der Auftragseingänge / Umsatz –> Jeweils für die gleiche Periode

Häufigkeit

je nach Bedarf ( Jahr, Quartal, Monat)

Abgrenzung

 

Varianten

Eine Book-to-Bill-Ratio > 1 deutet auf steigende Nachfrage und Unternehmenswachstum hin: vom Auftragsbestand hat man 100 Mio. € abgearbeitet, aber 120 Mio. € an neuen Aufträgen hereingeholt, der Auftragsbestand steigt entsprechend.

Beispiel

Ein Unternehmen hat im 1. Quartal eines Jahres 100 Mio. € Umsatz gemacht. In demselben Zeitraum hat es Auftragseingänge in Höhe von 120 Mio. € erzielt. Die Book-to-Bill-Ratio ist 1,2 (120 Mio. € / 100 Mio. €).

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl des Verhältnisses von Auftragseingängen zu Umsätzen

Organisatorisch
Controlling

Cost-Income Ratio

Name

Cost-Income Ratio (CIR)

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Cost-Income-Ratio (kurz: CIR) ist eine v.a. von Banken verwendete Kennzahl, die die Verwaltungsaufwendungen bzw. -kosten ins Verhältnis zu den operativen Erträgen (ohne Risikovorsorge) setzt und damit die Frage beantwortet: „Wie viele Cent musste die Bank im Geschäftsjahr aufwenden, um einen Euro Ertrag zu erzielen?“.
Die Cost-Income-Ratio ist ein Maßstab für die Effizienz einer Bank, der für das Benchmarking (den Vergleich mit anderen Banken) genutzt werden kann: je geringer die CIR, desto effizienter arbeitet die Bank.

Formel

Kosten (Aufwand) : Ertrag = Cost-Income-Ratio.

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Eine Bank erzielt in einem Jahr lediglich Zinsüberschüsse in Höhe von 10 Mio. €. Für Personal gibt die Bank 5 Mio. € aus, für Sachaufwendungen (v.a. Miete) 2 Mio. € und für Abschreibungen 1 Mio. €. Die Cost-Income-Ratio ist: (5 Mio. € + 2 Mio. € + 1 Mio. €) / 10 Mio. € = 8 Mio. € / 10 Mio. € = 0,8 bzw. 80 %.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Maßstab der Produktivität

Organisatorisch
Controlling

Produktionsvolumen

Name

Produktionsvolumen Production-Volume

Bereich
Betrieb
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Das Produktionsvolumen gibt die Menge der Produzierten Güter an. Hierbei kann zwischen Kapazität (maximale Auslastung) und aktuell ( derzeitige Produktion ) unterschieden werden.
Die „optimale Produktionsmenge“ lastet Ihre Maschinen aus, befriedigt jederzeit die Nachfrage und vermeidet gleichzeitig einen hohen „Übervorrat“ (overstock).

Formel

Produktionsvolumen = Menge der erzeugten Produkte für den spezifischen Zeitraum der Betrachtung bzw. allgemein ( maximal)

Häufigkeit

ja nach Bedarf

Abgrenzung

Produktivität

Varianten

 

Beispiel

Für dieses Jahr hat sich die Industrie auf ein Produktionsvolumen von rund 600000 Geräten eingestellt

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Umfang des Produktionsausstoßes

Organisatorisch
Betriebsprozesse

Liefertreue / Termineinhaltungsquote

Name

Liefertreue / Termineinhaltungsquote   Delivery reliability / adherence to deadlines

Bereich
Logistik
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Im Grundsatz bedeutet Liefertreue, dass die richtigen (bestellten) und fehlerfreien Produkte vollständig, zum vereinbarten Termin und zum richtigen Ort (z. B. bei mehreren Werken) geliefert werden.
Als Kennzahl bezieht sich die Liefertreue oft auch nur auf die Termintreue: es soll pünktlich und nicht verspätet oder verfrüht (bei Just-In-Time ebenfalls ein Problem, weil kaum Lagerflächen bestehen) geliefert werden; dabei geht man ungesagt davon aus, dass keine minderwertige Qualität bzw. kaputte Ware und auch nicht nur die Hälfte geliefert wird.

Formel

Eine gängige Kennzahl Termineinhaltungsquote in % wird wie folgt ermittelt: ( Anzahl der Auftragspositionen, die zum vereinbarten Termin geliefert wurden / Gesamtanzahl der Aufträge ) * 100

Häufigkeit

je nach Bedarf / einmal im Quartal / Lieferperiode

Abgrenzung

Order Lead Time

Varianten

 

Beispiel

Ein Unternehmen hat im Monat Dezember 100 Kundenaufträge. Davon liefert es 95 termingerecht an Kunden aus, bei 5 Aufträgen wird 1 bis 3 Tage zu spät geliefert. Die Liefertreue ist 95/100 = 0,95 = 95 %.

Typische Werte

ca. um die 90 %

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Genauigkeit der Terminlich vereinbarten Lieferung

Organisatorisch
Lager und Logistik

NOPLAT

Name

NOPLAT

Bereich
Controlling
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Begriff NOPLAT bezeichnet den Net Operating Profit Less Adjusted Taxes, d.h., das operative Ergebnis nach Abzug angepasster Ertragsteuern.
Das NOPLAT zeigt, wie hoch der Gewinn des Unternehmens wäre, wenn es ausschließlich eigenkapitalfinanziert wäre (d.h., keine zinspflichtigen Verbindlichkeiten hat).

Formel

NOPLAT = EBIT – angepasste Steuern vom Einkommen und Ertrag

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

NOPAT  

Varianten

Berechnung mit dem GKV (GesamtKostenVerfahren)

Beispiel

* Berechnung des EBIT * Berechnung der Steuern vom Einkommen und Ertrag EBIT 2.000.000 – angepasste Steuern vom Einkommen und Ertrag 400.000 = NOPLAT 1.600.000

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des operativen Erfolgs einer Firma

Organisatorisch
Management

NOPAT

Name

NOPAT

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Begriff “NOPAT“ steht für „Net Operating Profit After Taxes“ und entspricht dem Nettogewinn nach Abzug der Ertragssteuern. Er kann mit Hilfe der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) bestimmt werden. Der NOPAT berechnet sich, indem vom EBIT (Betriebsergebnis) die Steuern von Einkommen und Ertrag abgezogen werden.

Formel

NOPAT = EBIT – Steueraufwand (Steuern vom Einkommen und Ertrag)

Häufigkeit

meist einmal Jährlich

Abgrenzung

NOPLAT

Varianten

Berechnung mit dem GKV (GesamtKostenVerfahren) oder dem UKV (UmsatzKostenVerfahren)

Beispiel

* Berechnung des EBIT * Berechnung der Steuern etc. EBIT 2.000.000 -Steuern vom Einkommen und Ertrag 300.000 = NOPAT 1.700.000

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Nettogewinns

Organisatorisch
Finanzmanagement

Handelsspane

Name

Handelsspanne / Trade margin

Bereich
Controlling
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Die Handelsspanne ist ein Begriff aus der Handelsbetriebslehre. Sie bezeichnet den Unterschiedsbetrag zwischen dem Einstands- und dem Verkaufspreis. Häufig wird hierfür auch der Begriff der Marge verwendet. In der Regel wird die Spanne in Prozenten des Verkaufspreises angegeben.

Formel

Handelsspanne* = ( Nettoverkaufspreis – Einstandspreis ) : Nettoverkaufspreis

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten

* Hier gilt es zu berücksichtigen, dass grundsätzlich von Nettopreisen ausgegangen wird. Keine Berücksichtigung finden daher die Vorsteuer des Wareneinsatzes oder die Mehrwertsteuer des Listenpreises. Der Einstandspreis ist dabei der um Nachlässe und Zuschläge korrigierte Einkaufspreis.

Beispiel

Ein Pullover wird im Einzelhandel für 50 Euro eingekauft. Es handelt sich hierbei um den Nettopreis. Gelistet wird der Pullover für 80 Euro. Bei diesem Preis ist die Mehrwertsteuer noch nicht enthalten. In diesem Beispiel läge die Spanne bei 37,5 Prozent. Der Kalkulationszuschlag beträgt hier 30 Euro.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Marge

Organisatorisch
Vertrieb