LINJAL Kennzahlenkatalog

Feststellungszeitraum

Name

Feststellungszeitraum   Time-to-Detection (TTD)

Bereich
Betrieb
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Wie schnell werden Sie im Falle eines Vorfalls alarmiert? Im Extremfall kann diese Zeitspanne in Monaten gemessen werden, wenn Sie nicht über die richtigen Methoden zur Erkennung verfügen. Stille Fehler, die durch schlechte Daten entstehen, können zu kostspieligen Entscheidungen führen, die sich sowohl auf Ihr Unternehmen als auch auf Ihre Kunden auswirken.

Formel

TTD = Zeit nach welcher Fehler entdeckt wird (in Minuten, Stunde, Tagen, etc.)

Häufigkeit

Fallabhängig, bzw. nach jedem auftauchen eines Fehlers

Abgrenzung

TTR

Varianten

 

Beispiel

Schreibt eine Datenbank am Tag beispielweise 10.000 Datensätze, unter welchen 123 fehlerhaft sind (zb. ein fehlender Wert, Code-Fehler oder ähnliches) so wäre N = 123 … Dauert es von der Entstehung eines Incident bis zur Entdeckung dieses 10 Minuten, so wäre der TTD = 10 Minuten.

Typische Werte

Fallabhängig, jedoch je geringer desto besser

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Bestimmung der Zeit des finden fehlerhafter Datensätze

Organisatorisch
Betriebsprozesse
  • Störungsmanagement

Aufzinsung

Name

Aufzinsung   Accumulation of Interest

Bereich
Controlling
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Die Aufzinsung beschreibt die Berechnung jenes zukünftigen Werts, der die Zinsen und Zinseszinsen eines gegenwärtigen Betrages beinhaltet. Diese als Endwert bezeichnete Größe wird durch eine Aufzinsungsformel berechnet, die die verschiedenen Zeitpunkte der Zahlungsströme berücksichtigt. Die Aufzinsung berechnet also nicht nur die Zinsen, sondern auch die im Laufe der Zeit angefallenen Zinseszinsen.

Formel

Kalkulationszinssatz (z): Welchem Zinssatz unterliegt die Investition? Anfangsbetrag (A): Wert, der am heutigen Tag angelegt oder investiert wird Laufzeit der Investition (t) Anhand dieser Größen kann der Endwert (E) der Investition mittels Aufzinsung errechnet werden. E = A * (1+ z )ˆt

Häufigkeit

in der Regel einmal Jährlich

Abgrenzung

Abzinsungfaktor

Varianten

 

Beispiel

Frau S legt 10.000 € für eine Laufzeit von 10 Jahren mit einer Verzinsung in Höhe von 3,5 % an. E = 10.000*(1+0,035)^10 = 14.106 Frau S erhält also am Ende der Laufzeit insgesamt 14.106 €.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Vermögensendwertes im Hinblick auf die Investiotionszeit

Organisatorisch
Finanzmanagement
  • Investition

Abzinsungsfaktor

Name

Abzinsungsfaktor Discount Factor

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Abzinsungsfaktor ist die ausschlaggebende Grundlage zur Berechnung des Anfangswertes einer Investition. Dieser Barwert errechnet sich mit den Parametern der Dauer der Investition, des Abzinsungsfaktors und des Endwertes. Diese Größen finden vor allem im Bereich der dynamischen Investitionsrechnungen und bei der Erstellung einer Handelsbilanz Anwendung. Der Abzinsungsfaktor ergibt sich aus dem Zinssatz und der Laufzeit der Investition.

Formel

z: Zinssatz t: Laufzeit E: Endwert Barwert = Endwert / ( 1+ Zinssatz ) hoch Laufzeit Der Abzinsungsfaktor ist somit (1+z)^t

Häufigkeit

In der Regel einmal jährlich

Abgrenzung

Abzinsung Aufzinsungsfaktor

Varianten

 

Beispiel

Frau F möchte am Ende der Investition 10.000 € erhalten. Der Zinssatz für ihr Sparbuch beträgt 4 % und die Laufzeit soll 7 Jahre umfassen. Barwert = 10.000 / (1+0,04)^7 = 7.599 Euro Frau F muss also eine Summe von 7.599 € veranlagen, um am Ende der sieben Jahre 10.000 € zu erhalten.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Zinsfaktors im Hinblick auf die Investitionszeit

Organisatorisch
  • Investition

Abzinsung / Diskontierung

Name

Abzinsung / Diskontierung  Discounting

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Die Abzinsung (auch Diskontierung genannt) findet vor allem im Rahmen der dynamischen Investitionsrechnung Anwendung. Dabei wird nicht nur der Zahlungsstrom an sich, sondern auch der Zeitwert des Geldes berücksichtigt. Mit den Möglichkeiten der Abzinsung kann der Wert der Zahlung zu einem früheren (z. B. dem heutigen) Zeitpunkt bestimmt werden.

Formel

B = Wert des Geldes zum heutigen Zeitpunkt (Barwert) E = Wert des Geldes zu einem zukünftigen Zeitpunkt (Endwert) z = Zinssatz t = Laufzeit der Investition oder Anlage B = E * (1+z)ˆ-t

Häufigkeit

in der Regel einmal jährlich

Abgrenzung

Abzinsungsfaktor

Varianten

Auch zum Erstellen einer Handelsbilanz müssen bestimmte Posten – wie etwa langfristige Rückstellungen – abgezinst werden, um den heutigen Buchwert ermitteln zu können.

Beispiel

Bei dem ersten Beispiel (A möchte in sieben Jahren 4.500 € auf seinem Sparbuch haben) gehen wir beispielsweise von einem Zinssatz von 4 % aus. B = 4500 * (1 + 0,04)^-7 A muss also ca. 3.420 € auf sein Sparbuch legen, um am Ende der sieben Jahre 4.500 € zu erhalten.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Wertes einer Zahlung zum Zahlungszeitpunkt

Organisatorisch
Finanzmanagement

Arithmetisches Mittel / Mittelwert

Name

Arithmetisches Mittel / Mittelwert   average / mean value

Bereich
Statistische Größen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Mittelwert bzw. das arithmetische Mittel ist im geläufigen Sprachgebrauch auch als Durchschnitt bekannt. Er wird gebildet aus der Summe aller Messwerte geteilt durch deren Anzahl.
Der Kennwert „arithmetisches Mittel“ wird mit x̄ (x quer) abgekürzt.

Formel

Mittelwert = Summe der Einzelwerte / Anzahl aller Werte

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Median ; Modus

Varianten

Gerade wegen der Berechnung aus allen Werten erhalten auch Extremwerte und Ausreißer ein Gewicht, das zur Folge haben kann, dass das arithmetische Mittel die zentrale Tendenz der Werte verzerrt.

Beispiel

Wie lautet der Mittelwert der Anzahl der elf Influencer-Follower aus dem Beispiel? Die Werte lauten: 1105, 1588, 985, 1443, 938, 842, 1116, 4042, 1344, 1837, 1088 x = 16328/ 11 = 1484,36

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Durchschnitts

Organisatorisch
  • Führung

Produktionsausfälle

Name

Produktionsausfälle   Produktion Downtime

Bereich
Betrieb
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Jeder Ausfall kostet bares Geld, zum Beispiel wenn die Maschinen aufgrund von Verschleiß oder eines fehlenden Vorprodukts zum Stehen kommen. Daher ist einer der zentralen KPIs in der Produktion die Anzahl und Dauer von (ungeplanten) Produktionsausfällen – diese sollen möglichst gegen Null gehen.

Formel

Produktionsausfälle = (Ausfallzeit der Produktion/ Anzahl der Gesamten Maschienenlaufzeit ) * 100

Häufigkeit

je Produktionsperiode

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma welche Regale produziert hat eine Maschiene, mit einer Gesamtlaufzeit von 460 Stunden für die Produktionsperiode. Währenddessen hatte die Maschiene zwei Defekte, wodurch sie für 8 Stunden ausfiel. Produktionsausfall = ( 8/ 460) * 100 = 1,74%

Typische Werte

der optimale Wert wäre x=0, typische Werte liegen im Bereich 0,1-5 %

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Analyse und Optimierung des Wartungsbedarfs

Organisatorisch
Betriebsprozesse

Ausschussquote

Name

Ausschussquote Rejection Rate

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Ausschussquote gibt den prozentualen Anteil der Produktion wieder, der Ausschuss ist. Für den Grund des Auschußes gibt es diverse Faktoren, beispielsweise defekte am Produkt oder allgemein fehlerhafte Produktion

Formel

Ausschussgrad = Ausschussmenge / Gesamtmenge

Häufigkeit

je Produktionsperiode

Abgrenzung

Ausschuß je Mitarbeiter

Varianten

Der Ausschuss kann in verschiedenen Mengeneinheiten angegeben werden. Eine wertmäßige Angabe ist ebenfalls möglich. Das Selbe gilt für den Nenner.

Beispiel

Ausschussquote= (900 Stk. / 47.000 Stk. ) *100 = 1,91 % Innherlab einer Produktion mit der Gesamtmenge von 47.000 Stück sind 900 fehlerhafte Produkte.

Typische Werte

der optimale Wert entspricht logischer Weise x=0 , Typische Werte sind (abhängig der Produktion) 0,1-8 %

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Häufigkeit von fehlerhaften Produkten

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Steuerquote

Name

Steuerquote   Tax Ratio

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die betriebswirtschaftliche Kennzahl Steuerquote setzt die Ertragsteuern eines Unternehmens ins Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern (Earnings before Taxes, EBT).
Die Steuerquote kann von Land zu Land unterschiedlich sein und stellt einen wichtigen Standortfaktor dar; die Steuern mindern den Betrag, der vom Gewinn für das Unternehmen übrig bleibt.

Formel

Steuerquote = Gesamtes Steueraufkommen / BIP

Häufigkeit

einmal Jährlich

Abgrenzung

BIP

Varianten

Daneben gibt es noch eine volkswirtschaftliche Steuerquote, die ganz anders definiert ist: sie zeigt den Anteil der Steuereinnahmen am Bruttoinlandsprodukt eines Landes.

Beispiel

Eine GmbH hat ein Vorsteuerergebnis von 100.000 € erzielt. Zahlt sie darauf 30.000 € Ertragsteuern (Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag), ist die Steuerquote 30.000 € / 100.000 € = 0,3 = 30 %. Von 100.000 € Gewinn bleiben der GmbH 70 % = 70.000 €.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Beurteilung des Standortfaktors

Organisatorisch
Management

Defekte pro Einheit

Name

Defekte pro Einheit Defects per Unit ( DPU )

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

DPU (Defects per Unit) gibt die durchschnittliche Anzahl der Fehler pro Teil/ Einheit an.

Formel

DPU= (Anzahl Fehler gesamt / Anzahl Einheiten gesamt)

Häufigkeit

je nach Bedarf, in der Regel einmal pro Produktionsperiode

Abgrenzung

PPM

Varianten

 

Beispiel

Eine Druckerei stellt unternehmensspezifisches Briefpapier her. Jeder Auftrag gilt als Einheit. Nach dem Zufallsprinzip werden fünfzig Aufträge ausgewählt und untersucht. Zwei Aufträge sind unvollständig. Ein Auftrag ist sowohl beschädigt als auch fehlerhaft (2 Fehler). Drei Aufträge enthalten Rechtschreibfehler. Sechs Aufträge weisen Fehler auf, und die Stichprobe von 50 Aufträgen enthält insgesamt 7 Fehler. Daher ist DPU = 7/50 = 0,14. Dies ist das durchschnittliche Qualitätsniveau, und jede Produkteinheit enthält durchschnittlich diese Anzahl von Fehlern.

Typische Werte

Produktionsabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der defekte pro Einheit / Scharge

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Fehler pro Million / DPMO

Name

Fehler pro Million Defects per milion opportunities

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Fehler pro Million Möglichkeiten (DPMO) ist die Anzahl der Fehler in einer Stichprobe dividiert durch die Gesamtzahl der Fehlermöglichkeiten und multipliziert mit 1 Million. DPMO standardisiert die Anzahl der Fehler auf der Ebene der Möglichkeiten. Der Wert ist nützlich, da Sie Prozesse verschiedener Komplexität miteinander vergleichen können

Formel

DPMO = (Anzahl der Fehler / (Anzahl der verarbeiteten Einheiten x Anzahl der Fehlermöglichkeiten pro Einheiten) ) x 1.000.000

Häufigkeit

je nach Bedarf, in der Regel einmal im Quartal oder Jahr

Abgrenzung

DPU und PPM

Varianten

Aus dem berechneten DPMP Wert wird aus der untenstehenden Tabelle der entsprechende Sigma Wert ermittelt. Die drei Qualitätskennzahlen DPMO, ppm und DPU ergeben zusammen ein umfassendes Bild der Prozessleistung – es ist durchaus zu empfehlen, alle drei Kennzahlen zu nutzen

Beispiel

Jeder Auftrag für unternehmensspezifisches Briefpapier kann vier Fehler aufweisen: fehlerhaft, Rechtschreibfehler, beschädigt und unvollständig. Daher gibt es pro Auftrag vier Möglichkeiten. Nach dem Zufallsprinzip werden fünfzig Aufträge ausgewählt und untersucht. Zwei Aufträge sind unvollständig. Ein Auftrag ist sowohl beschädigt als auch fehlerhaft (2 Fehler). Drei Aufträge enthalten Rechtschreibfehler. Auf die 200 Möglichkeiten entfallen insgesamt 7 Fehler. Daher ist DPO = 0,035 und DPMO = 0,035 * 1000000 = 35.000. Wenn diese Fehlerrate des Prozesses für den Zeitraum konstant bleibt, der für die Produktion von 1.000.000 Aufträgen benötigt wird, treten 35.000 Fehler auf.

Typische Werte

abhängig von der Produktionsgröße

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Fehler auf 1. Millionen produzierte Einheiten

Organisatorisch
Qualitätsmanagement