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Mitarbeitermotivation durch Sentinel Effekt

Sentinel Effekt

Mit Hilfe des Sentinel Effekts wird ein sehr interessanter Sachverhalt aus der Verhaltensforschung beschrieben. Er besagt, dass die Anstrengung, die eine Person oder eine Gruppe unternimmt, um ein Ziel zu erreichen, zunimmt, wenn die Person bzw. die Gruppe bewertet wird. Der Sentinel Effekt geht auf den etwa 1950 von Henry A. Landsberger beschrieben Hawthorne Effekt (nach einer 1930 durchgeführten Untersuchung bei der Hawthorne Works Electric Company) zurück. Dieser besagt, dass Menschen ihr Verhalten ändern, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden.

Ersatz für Zielvereinbarungen

Da der Sentinel Effekt die Anstrengung der bewerteten Personen positiv beeinflusst, kann er in gut beobachtbaren Bereichen als Ergänzung oder gar als Ersatz für Zielvereinbarungen dienen. Damit der Effekt zum Tragen kommen kann, müssen die relevanten Mitarbeiter regelmäßig vor Augen geführt bekommen, dass ihre Tätigkeiten beobachtet werden. Dies kann beispielsweise über ein standardisiertes Berichtswesen geschehen, dessen Veränderungen offen diskutiert werden. Auch lassen sich ‚Gamifizierungsansätze‘, bei denen spieltypische Elemente wie Ranglisten oder Auszeichnungen zum Einsatz kommen, anwenden. Diese Elemente machen die Beobachtbarkeit der Anstrengung direkt sichtbar und erzeugen darüber hinaus noch weitere Anreize.

Beispiel Aktivitätstracker

Aktuell ist der Sentinel Effekt im Zusammenhang mit den beinahe schon allgegenwärtigen Aktivitätstrackern diskutiert. Hier zeigen eine ganze Reihe von Studien, dass die Offenbarung der eigenen Anstrengung über gezählte Schritte völlig ausreicht, um eine Verhaltensänderung herbei zu führen. Jeder der ein solches Armband besitzt kennt den Effekt, dass auf der Jagd nach einer höheren Schrittzahl der Weg über die Treppe eher als der Lift gewählt wird.

Kennzahlen und Kennzahlensystem

Es ist nun naheliegend, den Sentinel Effekt auch zur Mitarbeitermotivation zu nutzen. Dazu ist es notwendig, die erbrachten Leistungen auf einfache Größen zurück zu führen. Gelingt das, dann können ähnlich der Schritte bei den Aktivitätstrackern die Tätigkeiten gezählt und dargestellt werden. Klassische Kennzahlensysteme haben in der Regel eher die betriebswirtschaftliche Performanz im Fokus. Diese ist im Bezug auf die persönlichen Leistungen der Mitarbeiter zu abstrakt, um hier eine Wirkung zu erzielen. Nutzt man aber die zugrunde liegenden Einzelgrößen (beispielsweise die Anzahl der in einem bestimmten Zeitraum gepatchten Systeme oder die Anzahl in der Softwareentwicklung getesteter Module) und bereitet diese entsprechend auf, so lassen sich die positiven Effekte auch hier nutzen.

Standardisierung von Serviceverträgen

Serviceverträge

Mit Hilfe von Serviceverträgen werden Leistungen zwischen Service-Providern und ihren Kunden festgelegt. Diese haben aufgrund ihrer individuellen Entstehungsgeschichte häufig unterschiedliche Strukturen. Aus diesem Grund ist die Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Verträgen nur sehr schwer herzustellen. Dies ist jedoch notwendig, wenn unterschiedliche Verträge verglichen oder harmonisiert werden sollen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Kunde einen neuen Dienstleister sucht oder ein Service Provider historisch gewachsene Verträge und die zugrunde liegenden Leistungen optimieren möchte.

Servicebaum

Servicebaum

Standardisierte Vertragsinhalte

Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung und Historie der Verträge, lassen sich eine Reihe von wiederkehrenden Bestandteilen identifizieren.

  • Leistungsübernahme / -übergabe (Transition)
  • Investitionsorientierte Leistungen
  • Transaktionsorientierte Leistungen
  • Allgemeine Serviceprozesse und Rahmenbedingungen
  • Mengenmodelle und Zahlungsbedingungen

Gerade bei stark dienstleistungsorientierten Verträgen ist die Gestaltung des Leistungsübergangs von Inhouse-Betrieb oder vom vorherigen Provider an den neuen Dienstleister notwendig. Hier wird definiert, welche Investitionen der Partner notwendig sind und wie der Know-how Aufbau statt findet. Die Beschreibung ist dabei dual und betrifft sowohl die Übernahme der Leistung zu Vertragsbeginn, als auch die spätere Übergabe an einen möglichen Nachfolger bei Vertragsende. Neben den notwendigen Investitionen in Infrastruktur, Systeme und Know-how Aufbau werden hier vor allem auch Mitwirkungspflichten definiert.

Servicevertrag

Servicevertrag

Investitionsorientierte Leistungen

Als Basis für die Leistungserbringung müssen in der Regel Investitionen getätigt werden. Dies umfasst beispielsweise Server und Lizenzen, aber auch notwendige Liegenschaften und Räume. Abhängig vom konkreten Leistungsgegenstand und der entsprechenden Vereinbarung werden die hier beschriebenen Elemente exklusiv für den Partner angeschafft (spezielle Server oder Lizenzen) und betrieben oder für mehrere Kunden gleichzeitig genutzt (Rechenzentrumsräume oder Netze).

Transaktionsorientierte Leistungen

Neben der allgemeinen zur Verfügung Stellung von Leistungskomponenten werden auch Services einzeln abgerufen. Im einfachsten Fall werden hier Personenstunden in Anspruch genommen. Aber es sind auch einfache Tätigkeiten mit Ergebnisverantwortung möglich, wie zum Beispiel das Drucken, Paketieren und Versenden von Briefen oder auch komplexere Unterstützungsleistungen wie die Übernahme des Rechnungswesens.

Allgemeine Serviceprozesse und Rahmenbedingungen

Um das notwendige Qualitätsniveau der Leistungen festzulegen, müssen die relevanten Rahmenbedingungen auch im Vertrag festgehalten werden. Dazu gehören Verfügbarkeit, die Leistungs- und Servicezeiten genauso wie etwaige Sicherheitsanforderungen. Hier werden auch relevante Funktionen und Prozesse aus dem Service Management benannt. In der Regel sind das mindestens Service Desk und Störungs- und Veränderungsmanagement.

Mengenmodelle und Zahlungsbedingungen

Als Grundlage für die Kalkulation der benötigten Ressourcen müssen die bereitzustellenden Mengenmodelle festgelegt werden. In der Regel wird mit einer Basisgröße in der Transition gestartet und dann über passende Erweiterungs- bzw. Reduktionsmechanismen und Prozesse notwendige und sinnvolle Anpassungen vorgenommen. Diese Mengenanpassung ist für transaktionsorientierte Leistungsbestandteile naheliegend, aber natürlich auch für die Basisinfrastruktur notwendig. Gleichzeitig sind auch die Zahlungsmodalitäten zu definieren. Hier gibt es eine große Spannweite von Festpreisen bis hin zu rein transaktionsorientierten Preisen. In der Regel dürfte man allerdings eine nichtlineare Preisstruktur bestehend aus Basispreis und Mengenhebel vorfinden. Hier wird auch definiert, wie mit Mehr- und Minderleistungen und möglichen Vertragsboni bzw. -strafen umgegangen wird.

Querbeziehungen und Abhängigkeiten

Zwischen den hier beschriebenen Bereichen bestehen Beziehungen und Abhängigkeiten. So beeinflusst eine Verfügbarkeitsvorgabe unmittelbar die benötigte Infrastruktur und die Parametrisierung der Prozesse. Entsprechend ist der Vertrag trotz der Strukturierungsmöglichkeit mit all seinen Bestandteilen als Gesamtprodukt zu sehen. In der Regel zieht eine Veränderung eines Parameters eine Veränderung in mindestens einem der anderen Bereiche nach sich. Dabei werden in der Regel aber nur die Ausprägungen angepasst und nicht die zu Grunde liegende Struktur.

Vorteil

Die Entkopplung von Struktur und Ausprägungen einzelner Werte im Vertrag erlaubt eine einfache Anpassung von Verträgen, ohne dass diese substantiell neu geschrieben werden müssen. Darüber hinaus können so gestaltete Verträge auch untereinander leichter verglichen werden. Diese Vergleichsmöglichkeit bildet die Grundlage jeglicher vertragsorientierter Optimierung.

IT-Innovationsmanagement

IT-Innovationsmanagement

Ein moderner Geschäftsbetrieb ist stetig im Wandel. Entsprechend müssen sich auch die unterstützenden IT-Services flexibel an die veränderten Anforderungen anpassen. Unabhängig davon, ob quantitative oder qualitative Veränderungen notwendig sind, sollen sie kosteneffizient umgesetzt werden. Dies ist nur mit Hilfe von Innovationen zu erreichen.
Um die Weiterentwicklung nicht nur von zufälligen Ideen abhängig zu machen, muss der Umgang mit neuen Entwicklungen systematisiert werden. Denn auf Basis einer stabilen IT-Infrastruktur und kontrollierter Prozesse kann der Wertbeitrag der IT für das gesamte Unternehmen durch ergebnisorientiertes IT-Innovationsmanagement erheblich gesteigert werden. Dabei werden einzelne Erfolg versprechende Innovationsfelder bereits früh und pragmatisch angegangen. Ein dauerhaft wirksames Innovationsmanagement benötigt geeignete organisatorische Rahmenbedingungen und basiert auf einer transparenten Verfolgung der erreichten Wertbeiträge.

Innovation und Technologie

Grundsätzlich wird unter einer Innovation die wirtschaftliche Nutzung einer Idee oder Erfindung verstanden. Gerade in der Informationstechnologie ist man jedoch geneigt, Innovationen nur im technologischen Bereich zu suchen. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass auch organisatorische, institutionelle, soziologische oder prozessuale Neuerung einen erheblichen Einfluss auf den Wertschöpfungsbeitrag der IT im Unternehmen haben kann. Eines der neueren Beispiele hierfür ist das Service Management nach ITIL. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die Innovationen nicht immer Weltneuheiten sein müssen. Vielmehr geht es um eine im jeweiligen Kontext neuartige Nutzung auch bekannter Technologien, Instrumente und Methoden.

Innovationsmanagement als Motor für Qualitätssteigerung und Kostenreduktion

Für zukunftsorientierte Unternehmen (und welches Unternehmen möchte keine Zukunft haben?) ist es wichtig, einen Prozess zur Sicherung der Innovationsfähigkeit zu etablieren. Diese liefert nicht nur mögliche Verbesserungspotentiale aus dem bestehenden Portfolio, sondern nimmt auch Trends und Entwicklungen des Marktes auf, um diese wertschöpfend einzusetzen. Darüber hinaus werden konkrete Anforderungen oder spezielle Herausforderungen mit kreativen Instrumenten und Methoden gelöst und führen so zu einer Verbesserung der gesamten Leistungserbringung. So dient das Innovationsmanagement als Motor für Qualitätssteigerung und Kostenreduktion.

Innovationsprozess

Um Innovationen konsequent entwickeln und weiterverfolgen zu können, ist es am besten einen passenden Prozess zu etablieren. Ein Innovationsmanager übernimmt darin die Überwachung des Prozesses und damit auch seiner Ergebnisse. Er koordiniert und überwacht auch alle Aktivitäten im Bereich der Innovationsfindung und -weiterentwicklung. Der Innovationsprozess selbst läuft in vier Phasen ab. Zwischen den einzelnen Phasen entscheidet jeweils ein Gremium, das Innovation Advisory Board (IAB), ob die Idee bzw. die Innovation weiter verfolgt werden soll oder nicht.

Innovationsprozess

Innovationsprozess

In der ersten Phase, der Ideenfindungsphase, werden Trends beobachtet und zukunftsweisende Technologien oder organisatorisch-institutionelle Entwicklungen, neue Verfahren oder innovative Anwendungsfelder identifiziert. In der zweiten Phase wird in einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt die Tragfähigkeit und Umsetzbarkeit der Idee analysiert. Hier werden auch die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten bewertet. In der dritten Phase wird die Idee zu einem Prototypen weiter entwickelt und gegebenenfalls pilotiert. In der letzten Phase wird die Innovation produktiv umgesetzt und genutzt.

Messung von Innovationen

Natürlich ist es sinnvoll, auch den Innovationsprozess und seine Wirksamkeit kritisch zu hinterfragen. Dementsprechend werden auch hier Kennzahlen, Analysen und Dashboards benötigt. Welche das sind und wie diese aussehen können wird der Gegenstand des nächsten Blog-Beitrags sein.

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Kennzahlen und Kennzahlensteckbrief

Kennzahlen und Steuerung

Kennzahlen sind die Treiber des Fortschritts und der Verbesserung.
Sie liefern Informationen zum Zustand eines oder mehrerer Systeme. Ohne sie ist es unmöglich, einen Zustand und Veränderungen objektiv darzustellen. Nur mit ihrer Hilfe lassen sich also Verbesserungspotentiale identifizieren und die Wirksamkeit von Maßnahmen nachweisen oder deren Unwirksamkeit schnell aufzeigen, soweit erforderlich.

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Management Dashboard

Steuerung sind diejenigen Maßnahmen, die notwendig sind, um ein definiertes Ziel zu erreichen (was im akademisch-kybernetischen Kontext nur fast richtig ist, im praktischen Umfeld aber zutrifft). Um das Ziel zu beschreiben und festzustellen, ob es erreicht wurde, sind Kenngrößen, die Kennzahlen notwendig. Damit sind Kennzahlen eine unabdingbare Voraussetzung für eine wirksame Steuerung.

Kennzahlen im Alltag

Der oben beschriebene Begriff der Kennzahl klingt sehr abstrakt, ist aber aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. So kauft man beispielsweise ein neues Auto wegen Aussehen, Platzangebot, Verbrauch und sicher nicht zuletzt wegen der Beschleunigungswerte. Fährt man mit dem neu erworbenen Fahrzeug, so muss man sich in der Regel an ein Tempolimit halten und dieses, zumindest wenn man den Führerschein länger behalten will, auch einhalten. Damit das passgenau gelingt (also Limit plus 20, damit man nicht in die Punkteränge kommt), gleicht man die Vorgabegeschwindigkeit mehr oder weniger stetig mit dem Zielwert ab. An der Tankstelle kann man überprüfen, ob die Maßnahmen für den Spritverbrauch, schnell hochbeschleunigen und spät bremsen, auch ihre Wirkung zeigen.

Natürlich gibt es solche Kennzahlen auch im Unternehmensumfeld, nur dass sie im Allgemeinen nicht so leicht zu erfassen sind wie beim Autokauf. Gewinne, Umsätze, Kosten, Kundenreaktionen, Mengen und Qualifikation, Durchsatz von Prozessen oder die „Drop-Rate“ von Call Centern, überall finden sich Kennzahlen. Doch wie beschreibt man eine Kennzahl und wie geht man mit ihr um? Hier kommt der Kennzahlensteckbrief ins Spiel.

Kennzahlensteckbrief

Was gehört nun in einen Kennzahlensteckbrief. Die Antwort ist genauso einfach wie flach: alles was nötig ist!

In der Regel ist erst einmal die Größe, also die Kennzahl selbst, wichtig. Hierzu gehören beispielsweise Namen, kurze Beschreibung und natürlich die Einheit. Dabei ist zu berücksichtigen, was mit der Kennzahl erreicht werden soll. Entsprechend sind Zielgrößen und Maßnahmen bei Abweichungen hilfreich. Häufig werden Kennzahlen in verschiedenen Projekt- und Reifestufen unterschiedlich bewertet und ziehen dementsprechend andere Maßnahmen und Konsequenzen nach sich. Auch diese Veränderung sollte sich im Steckbrief wieder finden.

Kennzahlenkatalog

Alle Kennzahlen rund um einen steuerungsrelevanten Sachverhalt lassen sich in einem Kennzahlenkatalog zusammenfassen. In der Zukunft werden in diesem Blog konkrete Kennzahlen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen dargestellt. Wünsche, Ideen und Anregungen für die konkrete Ausprägung sind sehr willkommen.

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Hallo

Hallo!

hier teilen wir unsere Gedanken rund um die Themen Steuerung und Kennzahlen bei Service Providern.

  • Welche strategischen Ziele hat ein Dienstleister?
  • Wie lassen sich die Ziele messen?
  • Welche Kennzahlen geben sinnvolle Steuerungsimpulse?
  • Was macht eine gute Kennzahl aus?
  • Helfen konkrete Kennzahlensteckbriefe?
  • Welche Folgerung zieht man aus einem konkreten Messwert?
  • Welche Anreizmechanismen lassen sich im Rahmen der Steuerung einsetzen?

Diese und viele andere Fragestellungen werden hier im Blog beleuchtet und diskutiert. Gerne nehmen wir neben Kommentaren zu den Posts auch Ideen zu weiteren interessanten und spannenden Themen entgegen.